Havixbeck.
Ab heute früh geht er los – der Verkauf von Silvester-Feuerwerk! „Magic-Fire“,
„Star Explorer“,
„Centurio“
oder „Pole Position“
– Fantasienamen für bunten, krachenden
Lichterzauber zwischen 2 und 10 Euro, der dann in längstens 75 Sekunden am Himmel verpufft ist.
Doch dieser schöne Schein birgt auch Gefahren in sich. Unsinn, Leichtsinn und Wahnsinn führen immer wieder zu Schreckensmeldungen wie „Junger Mann wollte Feuerwerkskörper basteln. Explosion reißt ihm die Hand ab“.
In wenigen Tagen, wenn die Feuerwehren und Notärzte wieder in ihre Depots zurückgerollt sind, wird es heißen: „Rakete steckt Wohnzimmer in Brand“, oder „Scheune mit Tieren und Maschinenpark in Flammen – Kinder spielten mit Feuerwerkskörpern“, oder – noch schlimmer: „Schüler verliert Auge bei unsachgemäßem Umgang mit Chinaböller“.
Dabei muss das alles gar nicht sein.
Einer, der weiß, wie man ohne Sach- oder Körperschäden die
Sylvesternacht vergnüglich übersteht, ist Theo Rendels. Der bekannteste Pyrotechniker des Kreises,
der schon mit dem Höhenfeuerwerk letzten Sommer am Longinusturm Tausende begeisterte, der
später mit dem Feuerwerk am Sandsteinmuseum die Havixbecker entzückte, kennt die wichtigsten
Regeln, damit es beim Umgang mit Böllern und Raketen beim Spaß bleibt.
„Achten Sie beim Kauf auf das Zeichen ‚BAM’ auf der Verpackung. Denn dies bedeutet, das der Feuerwerkskörper in Deutschland beim Bundesamt für Materialforschung überprüft und zugelassen wurde“, rät Rendels. „Mehr als 90 Prozent aller Feuerwerkskörper stammen aus China und werden beim Import kontrolliert. Denn nicht geprüfte Schwarzmarkt-Ware kann völlig unberechenbar explodieren.“
Der Experte empfiehlt auch dringend, bereits am Silvester-Nachmittag – in Ruhe und mit (noch) klarem Verstand – die Gebrauchsanweisungen für das Feuerwerk zu lesen. In der Nacht dann, während des Feuerwerks draußen, gilt es, unbedingt Fenster und Balkontüren zu schließen. Rendels rät: „Bauen Sie Abschussrampen an freien Stellen. Nehmen Sie dazu leere Getränkekisten, stellen in die Mitte leere Flaschen, stecken die Raketen in die hinein, zünden mit ausgestrecktem Arm – und dann nichts wie weg.“ Außerdem: „Kanonenschläge oder ähnlich laute Knallkörper nur so zünden, dass weder Menschen noch Tiere durch irreversible Gehörschäden gefährdet werden.“
Der Pyrotechniker, der selbst in jeder Silvesternacht – auch in der kommenden - ein „Bombenfeuerwerk“ abbrennt, weiß: „Nur bei Einhaltung all dieser Regeln kann verhindert werden, dass die Kette an Ereignissen durch Unsinn, Leichtsinn und Wahnsinn in jedem Jahr die eigentliche Freude am Jahreswechsel trübt.“
Quelle ahlener-zeitung von Dieter Klein.